Massagen
Es gibt eine große Vielzahl von Massagetechniken. Meist wird unter dem Begriff Massage die klassische Massage verstanden. Die Massage ist eine der ältesten Behandlungstechniken überhaupt und findet schon um 2600 v. Chr. in Asien Erwähnung. Die klassische Massage hat ein sehr breites Anwendungsspektrum und wird z. B. angewendet zur Lösung von Muskelverspannungen, Muskelverklebungen, Behandlung von Neuralgien und zur Nachbehandlung von ausgeheilten Verletzungen.
Sie darf nicht angewendet werden bei Entzündungen, traumatischen Verletzungen, bei fiebrigen Infektionen, Hautkrankheiten und Gefäßkrankheiten. Unter anderem wird durch die Massage die Durchblutung gefördert, der Stoffwechsel angeregt, Verspannungen gelöst und damit Schmerzen beseitigt. Die Massage bestimmter Körperregionen kann durch die reflektorische Wirkung auch Einfluß auf innere Organe nehmen und so zur Linderung von Krankheitssymptomen an inneren Organen beitragen.
Manuelle Lymphdrainage
Die Lymphdrainage ist eine spezielle Massagetechnik bei der der Therapeut mit geringem Druck nach einem bestimmten Muster in meist kreisförmigen Bewegungen massiert. Die Lymphdrainage dient dazu Wasseransammlungen aus dem Gewebe in die Lymphbahnen zu transportieren. Sie wird angewendet als Ödemtherapie z.B. zur Entstauung von Extremitäten und zur Schmerzstillung nach Operationen durch Entwässerung von angeschwollenem Gewebe. Mit Hilfe der Lymphdrainage kann die Narbenbildung bzw. die Bildung von Verwachsungen nach Operationen eingedämmt werden. Kontraindikationen siehe Massage.
Wärmetherapien
Wärmebehandlungen werden meist im Anschluß einer Massage durchgeführt um die Wirkung der Massage zu unterstützen.
Fango: Behandlung mit auf ca. 50°C erwärmten, mineralhaltigem Heilschlamm vulkanischem Ursprunges. Besonders geeignet zur Behandlung von rheumatischen Beschwerden und Verspannungen. Fango hat eine schmerzstillende, durchblutungsfördernde und stoffwechselanregende Wirkung.
Rotlicht: Bestrahlung des Körpers mit Infrarotstrahlern (Wärmestrahlung). Wird angewendet bei Muskelverspannungen, Ischias und ähnlichen Beschwerden.
Heiße Rolle: Die Anwendung wurde entwickelt von Sebastian Kneipp. Sie hilft bei Kopfschmerzen, steifem Hals und Verspannungen.
Krankengymnastik
Krankengymnastik beinhaltet weiterhin passive wie aktive Maßnahmen zum Erhalt und zur Wiederherstellung aller Funktionen des Bewegungsapparates. Unter Krankengymnastik sind alle Behandlungs- verfahren und -techniken erfaßt, die aufgrund der ärztlich verordneten Bewegungstherapie unter der Berücksichtigung der neurophysiologischen Kontrollmechanismen am Bewegungsapparat einerseits sowie der funktionellen Steuerungsmechanismen der Organsysteme andererseits, mit bewußter Ausnutzung der natürlich vorhandenen Bahnungs- und Hemmungsmechanismen des Nervensystems, der Förderung der sensomotorischen Funktionen, anerkannt ist.
Das therapeutische Vorgehen mit Krankengymnastik ist angezeigt bei angeborenen und degenerativen Veränderungen der Strukturen des Haltungs- und Bewegungsapparates, bei traumatisch, entzündlich und funktionell bedingten Bewegungsstörungen, bei zentral (cerebral, cerebellären und spinal) bedingten Bewegungsstörungen, bei peripheren Lähmungen und bei atrophischen und dystrophischen Muskelveränderungen und funktionellen Störungen von Organsystemen.
Leistungen:
- Erstellen der krankengymnastischen Befunderhebung im Rahmen des ärztlichen Behandlungsauftrages
- Behandlung funktionsgestörter Gelenke
- Stabilisierung überbeweglicher Gelenke
- Wiederherstellung des Muskelgleichgewichts
- Aktivierung und Kräftigung geschwächter Muskulatur auch mit Geräten
- Schmerzstillende und tonusregulierende Maßnahmen
- Schulung physiologischer Haltung und Bewegung
- Beeinflussung der Atmungsmechanik und Atmungsregulation
- Durchblutungsfördernde und entstauende Maßnahmen
- Anwendung von Massagegriffen im Rahmen der lokalen Beeinflussung im Behandlungsgebiet als vorbereitende oder ergänzende Maßnahme der krankengymnastischen Behandlung
- Maßnahmen zur Verminderung von pathologischen Bewegungsmustern
- Maßnahmen zur Regulierung des Haltungs- und Bewegungstonus
- Ergänzende Beratung in Bezug auf das Krankheitsbild in Aktivitäten des täglichen Lebens
Angepaßt an das jeweilige Befinden des Patienten sind die folgenden Behandlungsziele anzustreben:
- Bestmögliche Beherrschung der statischen Körperfunktionen und Erarbeitung funktioneller und koordinierter Bewegungsabläufe.
Die Abkürzung PNF steht für - Propriozeptive Neuromuskuläre Fazilitation, und bedeutet das Zusammenspiel von Nerven und Muskulatur. Gemeint ist damit in der Physiologie die Reizbildung und -leitung im nervalen und muskulären System für ein sinnvolles Zusammenspiel aller Muskeln und Gelenke des Körpers. Die Methode wurde in den Jahren 1946 bis 1951 in Amerika von dem Neurophysiologen Dr. Kabat und der Physiotherapeutin Margaret Knott entwickelt. Sie basiert auf neurophysiologischen Grundprinzipien, die von Sherrington, Hellebrandt, Pavlow u. a. beschrieben wurden. Diese aktive Methode besteht aus definierten Bewegungsmustern, orientiert an der normalen motorischen Entwicklung.
Die Bewegungsmuster (Pattern) zeigen sich in Halte- (statisch) und Bewegungsfunktionen (dynamisch) unseres Körpers. Überwiegend sind sie für das nicht geübte Auge weniger auffällig, obwohl sie bei normaler Motorik immer vorhanden sind. Sie verlaufen dreidimensional und diagonal, da die Muskulatur spiralig angelegt ist. Mit diesen definierten Bewegungsmustern und bestimmten Techniken wird therapeutisch gearbeitet. Es werden Stimuli wie z. B. Druck, Zug, Dehnung und Widerstand, Extero- und Propriozeptoren ausgenutzt. ln einer festgelegten Art und Folge durchgeführt, kommt es zu den erwarteten Reaktionen im Sinne einer vermehrten Muskelkontraktion oder auch -entspannung. (Anbahnung bzw. Erleichterung einer Bewegung)
Ziele der Anwendung sind:
- Muskelspannung normalisieren (z. B. Spastizität herabsetzen oder schwache bzw. gelähmte Muskeln aktivieren - fazilitieren)
- Fördern der motorischen Kontrolle
- Fördern der Mobilität
- Fördern der dynamischen Stabilität, Ausdauer, Kraft
- Fördern der Geschicklichkeit, Koordination
Die Auswahl und Durchführung der Pattern und Techniken richten sich immer nach der individuellen Situation des Patienten. Die Therapie erfaßt den Menschen ganzheitlich und setzt immer bei seinen stärksten Körperabschnitten an, um gezielt die Schwächen im Sinne der motorisch normalen Funktionen zu erreichen. Auch psychologisch bedeutet dieser Therapieansatz, da der Patient seine Stärken erspürt und positiv motiviert gezielte Aktivitäten aufbauen kann.
Elektrotherapie
Unter Elektrotherapie versteht man die Anwendung des elektrischen Stromes zu Heilzwecken. Elektrotherapie wird eingesetzt zur Schmerzbehandlung, bei Durchblutungsstörungen, Lähmungen und Muskelschwäche.
Kinesio - Taping
... stammt aus Japan. Das Kinesio-Tape besteht aus Baumwolle und entspricht in seiner Elastizität der menschlichen Haut. Das Tape wird direkt auf der Haut fixiert. Durch die spezielle Anlage des Tapes ist es möglich, Schmerzen zu lindern, Bewegungseinschränkungen zu beseitigen und stimulierend oder detonisierend auf die Muskulatur zu wirken. Die körpereigenen Heilungsprozesse werden aktiviert und die Rehabilitationszeiten damit verkürzt. Der hohe Tragekomfort lässt für den Patienten keinerlei Behinderungen im Alltag und bei der Körperpflege entstehen.